Predigten September 2014 - Ev.-luth. Christus-Gemeinde Spetzerfehn

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Predigten September 2014

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Ansprache zum Thema „Fisch";  Taufen und Begrüßung der neuen Konfirmanden am 21. Sept. 2014

Auf manchen Autos sieht man hinten einen Fisch aufgeklebt. Da könnte man ja fragen: ist der Fahrer ein begeisterter Angler? Macht er Werbung für seinen Angelverein? Oder für ein Fischrestaurant? Im Normalfall wahrscheinlich weder das eine noch das andere. Denn der Fisch ist von alters her das Geheimzeichen der Christen. In der Zeit, in der die ersten Christen sich nicht öffentlich treffen durften, war es wichtig, dass sie voneinander wussten. Dass sie wussten, wer auch zu ihnen gehört. Und als Erkennungszeichen hat sich das Fischsymbol entwickelt. Das liegt daran, dass in der griechischen Sprache die einzelnen Buchstaben für das Wort „Fisch" nacheinandergelesen eine bestimmte Bedeutung haben:
Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter.  Eigentlich ist das Fischzeichen also ein Bildsymbol für das, was Christen glauben: Jesus Christus ist Gottes Sohn und Er ist unser Retter!

Aber das Fisch-Zeichen kann einen ja auch noch auf andere Gedanken bringen. Man kann sagen: so wie ein Fisch das Wasser braucht, damit er leben kann, so sind wir Menschen darauf angewiesen, dass wir mit Gott in Verbindung sind! Das ist sozusagen so in uns eingebaut, dass wir für ein wirklich erfülltes Leben Gott brauchen. So wie ein Fisch das Wasser braucht, so brauchen wir Gott!  Wie ist das denn mit einem Fisch? Warum braucht er das Wasser? Zwei Dinge sind mir eingefallen. Und sie passen genau zu den Taufsprüchen, die die Kinder bekommen, die heute getauft werden.

1.: Ein Fisch kann darum im Wasser überleben, weil er etwas ganz besonderes kann:
Er kann aus dem Wasser Sauerstoff filtern! Wir Menschen ziehen den Sauerstoff, den wir brauchen, aus der Luft – das kann ein Fisch nicht, darum erstickt er an Land. Aber Fische filtern sich den Sauerstoff, den sie brauchen, aus dem Wasser. Eine geniale Erfindung von unserem Schöpfer. Und nicht nur ein Fisch ist wunderbar geschaffen! Die ganze Schöpfung ist perfekt! Und als Gott alles super gut hingekriegt hatte und als er die Naturgesetze geschaffen hatte und als er dafür gesorgt hatte, dass Nerven und Vitamine und Spurenelemente und Blut und die ganzen anderen Dinge in einem Körper richtig gut funktionieren, da hat er sich das alles angeschaut und er war sehr zufrieden – es war alles sehr gut geworden! Aber Eines fiel Gott auf, die war noch nicht gut! Da fehlte noch was! Nein – da fehlte noch wer! Nicht irgendwas, sondern ein Wesen, das besonders gut zu ihm passt!
Das Gott ähnlich ist. Mit dem er reden kann. Dem er Gutes tun kann. Mit dem er Spaß haben kann – und den er trösten kann, wenn das mal nötig ist.  Das konnte Gott mit all den anderen Geschöpfen nicht so gut – es fehlte ihm noch wer, Gott war noch einsam. Und darum hat er Menschen gemacht! Und schaut euch an: hat Gott euch nicht wunderbar hingekriegt?! Wunderbar sind wir geschaffen! Und das ist genau der Taufspruch von Lea: Gott, „ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin! Wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele!"

2.: Ein Fisch ist darum auf das Wasser angewiesen, weil es ihn trägt! Das ist nicht nur bei Fischen so, das weiß auch jeder, der schwimmt: Wasser trägt! Und egal, ob wir Schwimmer oder Nichtschwimmer sind – wir brauchen etwas, was uns trägt! Damit wir das Leben bestehen! Damit wir aus den Möglichkeiten etwas machen und mit dem, was schwer ist, zurechtkommen. Mara’s Taufspruch sagt, wer uns am besten tragen kann. Wer uns stark machen kann für’s Leben: „Ich bin der Herr, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: fürchte dich nicht, ich helfe dir!" Gott macht uns stark!  Heute kommen die Kinder, die heute getauft werden, ganz eng mit Gott in Verbindung. Und das soll nicht nur für diesen Moment so sein, in dem sie getauft werden. Sondern dass Gott in ihrem Leben einen Platz hat, das hat Auswirkungen. Der Taufspruch von Lars nennt einige davon: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit."
Kraft, Liebe, Besonnenheit – dass man nicht gleich aufgibt, dass man nicht kopflos wird beim kleinsten Gegenwind – und dass man weiß: ich bin geliebt – das hilft zu einem Leben, das sich lohnt! Und genau das möchte Gott für uns! Das möchte er auch für Mara und Lea, für Lars und für Henric! Dass sie ihr Leben lieben und etwas daraus machen – und dass sie eine Perspektive gewinnen, die noch weit über dieses Leben hinausgeht. Heute wird der Anfang gemacht – und Gott selbst trägt ganz viel dazu bei, dass daraus mehr werden kann. Der Taufspruch von Henric nennt das so: „Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen." Anders gesagt: Gott selbst lässt sich eine Menge dazu einfallen, damit die Kinder, die nun heute getauft werden, damit sie auch in ihrem weiteren Leben immer wieder in Kontakt mit ihm kommen. Und irgendwann merken: dass ich damals in meiner Taufe mit Jesus Christus verbunden wurde und ganz eng mit Gott in Kontakt gekommen bin – das ist ein ganz großer Schatz für mein Leben! So lasst uns Henric und Lars, Lea und Mara heute auf den Namen Jesu Christi taufen - Jesus Christus, Gottes
Sohn, Retter.  Überreichen der Fischketten


Taufansprache/Predigt  II. Teil

Liebe Gemeinde, und heute besonders: liebe Vorkonfirmandinnen und Vorkonfirmanden!
Ich will noch einmal auf das Fischzeichen zurückkommen. Ich weiß nicht, ob ihr’s noch im Kopf habt, was ich dazu vorhin gesagt habe: der Fisch ist ein uraltes Zeichen dafür, dass Menschen Christen sind. Ein Geheimzeichen dafür, dass sie an Jesus Christus glauben. Manchmal sieht man so’n Fisch hinten auf Autos als Aufkleber – müsst ihr mal drauf achten!  Der Fisch als Zeichen für die Verbindung zu Jesus.  Die Kleinen, die vorhin getauft worden sind, stehen noch ganz am Anfang von diesem Weg mit Jesus. Ihr Konfis seid schon einige Schritte gegangen und habt jetzt eure KonfiZeit vor euch.

Und wenn wir heute schon vom Fisch reden, dann sag ich jetzt mal: eure KonfiZeit ist so ähnlich wie’n Angelkurs! Jeder weiß: wer angeln will, der muss eigentlich einen Angelschein haben. Und den Angelschein kann man sich nicht einfach im Internet bestellen und den kann man sich auch nicht selber ausdrucken. Sondern den Angelschein muss man machen. Und bevor man ihn machen kann, muss man zum Unterricht. Und dort lernt man, was zum angeln alles so dazugehört.

Eigentlich könnte man ja denken: das ist überflüssig! Was zum angeln dazugehört, das weiß ich auch so: Angel gekauft oder’n Stück Schnur an einen Stock gebunden, Wurm dran, Angel ins Wasser halten – Biss! Und im Prinzip stimmt das ja auch. Aber jeder weiß auch: wenn man auf Dauer Spaß am Angeln haben will, dann müssen schon noch’n paar Sachen dazukommen. Und das lernt man im Angelkurs. Und damit man zeigen kann, das man das, was besonders wichtig ist, drauf hat, dafür legt man dann die Prüfung ab. Und wenn man die besteht, dann darf man angeln. Und im Prinzip ist das mit dem Konfirmandenuntericht so ähnlich wie mit’nem Angelkurs! Klar wissen viele von euch auch so, worum es in der Kirche geht: nämlich um den Glauben an Gott. Und ich bin sicher, dass viele von euch auch jetzt
schon beten. Aber ich bin auch sicher: wenn man auf Dauer  Freude am Glauben haben will, dann ist es auch gut, wenn man noch’n bisschen mehr weiß. Dass man von Gott noch mehr kennenlernt und erfährt, als ihr jetzt schon wisst. Und natürlich auch, dass ihr unsere Gemeinde besser kennenlernt. Was wir hier so machen, was hier so läuft und vor allem: warum es unsere Gemeinde gibt und warum wir das machen, was wir machen!

Verstehst du nur Bahnhof? Kann sein! Ist meistens am Anfang vom Angelkurs auch so. Aber das wird dann besser, wenn man öfter hingeht. Und so ist das mit dem, was hier in der Kirche los ist, genauso. Am Anfang versteht man oft nur Bahnhof. Aber nach und nach wird das besser. Und viele haben schon in ihrer KonfiZeit gemerkt: Gott – der ist ja gar nicht so weit weg! Im Gegenteil: der ist ganz in meiner Nähe! Der interessiert sich für mich. Und der ist immer für mich da, egal, wie’s mir gerade geht. Und viele haben im Konfi gemerkt: Kirche – das ist gar nicht so verstaubt und altmodisch, wie manche denken. Sondern da kann man auch ganz schön viel Spaß miteinander haben. Und viele haben in ihrer KonfiZeit die Erfahrung gemacht: bestimmte Dinge kann ich ziemlich gut – und diese Sachen werden auch gebraucht und ich kann was Sinnvolles damit machen. Und darum machen die z.B. hier in unserer Kirche die Technik oder machen mit, wenn wieder’ne Konfi-Freizeit ansteht. Oder schaut euch die Leute von der Kirchenband an: die sind auch alle mal konfirmiert worden und haben Lust darauf bekommen, in der Gemeinde zu bleiben und dort was zu machen!

Der Fisch – das Zeichen für Jesus. Dass Er der Chef in unserem Leben sein soll. Und die KonfiZeit eine Hilfe dazu. Und damit ihr nicht so leicht vergesst, warum ihr das macht, sollt ihr auch so einen Fisch kriegen. Der soll euch an Jesus erinnern. Und dass ihr zu ihm gehört!
Aber bevor euch jemand vom  Kirchenvorstand euern Fisch schenkt, möchten wir natürlich wissen, mit wem wir es in den nächsten 1 ½ Jahren zu tun haben. Darum stellt ihr euch jetzt kurz vor. Und dazu bitte ich nun den ersten von euch hierher nach vorne.

Vorstellung der Konfirmanden /  danach Überreichen der Fischanhänger

Bilder von der Vorkonfirmandenfreizeit und von den Täuflingen finden Sie in unserer Bildergalerie!


     



Heute hat die Feier anlässlich der Diamantenen Konfirmation stattgefunden. Eine schriftliche Version der Predigt liegt leider nicht vor - jedoch finden Sie in unserer Bildergalerie viele Bilder von diesem schönen Tag.



Predigt über 1. Kor. 3, 9-15; 12. Sonntag nach Trinitatis; 07.09.2014

(Hinweis: Es gilt das gesprochene Wort)

Liebe Gemeinde, ich will uns zuerst den Predigttext für den heutigen Sonntag lesen, den wir im 1. Brief des Paulus an die Korinther finden und zwar im 3. Kapitel die Verse 9-15:

Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. Ich nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf. Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut. Einen andern Grund kann niemand legen, als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, so wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des Gerichts wird's klarmachen;   denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. Wird jemandes Werk bleiben, dass er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch.

Liebe Gemeinde, "...denn wir sind Gottes Mitarbeiter", so lesen wir es gleich zu Beginn unseres Predigttextes. Als Mitarbeiter hat er uns berufen und jeden von uns mit entsprechenden Fähig- und Fertigkeiten ausgestattet, die wir bei dem Aufbau des Hauses „Gemeinde" einsetzen sollen. Schauen wir uns doch einfach mal an, wie ein Haus entsteht und lasst uns das dann auf unser Haus, auf das Haus Gemeinde übertragen.

1. Das Fundament
Wenn wir ein Haus bauen wollen, dann ist es sicherlich das Wichtigste, dass ein Fundament unterlegt ist, welches dieses Haus auch wirklich tragen kann. Wenn wir ein Haus auf Sand bauen, dann werden die Mauern vermutlich bald umfallen oder einstürzen. Wir brauchen ein festes Fundament, das dieses Haus trägt. Zuerst muss die Platte gegossen werden.

Unser Haus Gemeinde, hat ein solches Fundament immer dann, wenn dieses Fundament Jesus Christus heißt. Viele von uns kennen vielleicht noch den bekannten Werbespruch einer Bausparkasse "Auf diese Steine können Sie   bauen." Der einzige Stein, auf dem wir Gemeinde bauen können, ist unser Herr Jesus Christus. Er hat mit seinem Sterben für unsere Sünden am Kreuz die Grundlage für dieses Fundament gelegt.

2. Der Rohbau
Hier bei uns wurde in den letzten Jahren viel gebaut. Kein Haus sieht aus wie das andere, aber einige Sachen sind doch immer gleich. Ein Haus hat zumeist vier Außenmauern, nach jeder Himmelsrichtung eine. Damit bietet es den Bewohnern Schutz vor allen Unbillen der   Witterung, aber es bietet auch einen Platz für das gemeinsame   Beisammensein. Und die Mauern bieten einen Ort, wo man abgeschottet von der Hektik des Alltages in Ruhe zusammen kommen kann. So ist das mit dem Haus „Gemeinde" auch. Wir brauchen einen Ort, wo wir in Ruhe zusammen kommen können. Dies sind meist natürlich Kirchen. Aber auch jede Gruppe in unserer Gemeinde kann so eine Stelle sein.  Wo man zusammenkommen kann und wo man zur Ruhe kommen kann.

Zu einem Rohbau gehören natürlich auch die Fenster. Ein Haus, das keine Fenster hat, sieht eher aus wie ein Verließ aus dem Mittelalter.  Durch die Fenster können wir nach außen schauen und sehen, was draußen passiert. Das ist auch ganz wichtig für uns als Gemeinde. Wenn wir nicht wissen, was außerhalb des engen Kirchenraumes passiert, dann können wir die Menschen nicht mehr da abholen, wo sie sich gerade befinden. Wir müssen immer kucken und dann überlegen: was brauchen die Menschen heute? Wo drückt der Schuh?
Nur, wenn wir wissen, was die Menschen in unserer Gemeinde bedrückt, was ihnen Sorgen bereitet und wovor sie Angst haben, nur dann können wir ihnen mit dazu beitragen, dass sie hier in der Gemeinde eine Stelle finden, wo sie hingehen können. Wo verändert sich etwas?  Unser KV hat im Juli ein ganzes Wochenende über solche Sachen nachgedacht. Wo sich Veränderungen in unserer Gemeinde abzeichnen. Und was das für uns bedeutet, für unsere Arbeit.

Aber die Fenster in einem Haus sind nicht nur dazu da, dass man rausschauen kann, sondern auch, dass, wer dies möchte, hineinschauen kann. Als Haus, das man Gemeinde nennt wollen wir durchschaubar und transparent bleiben. Das gelingt aber nur, wenn wirklich jeder, der es möchte, durch unser Gemeindefenster schauen darf und wir dies nicht nur missbilligend, sondern einladend gestatten (als Gast, der einfach nur mal reinschnuppern möchte, Gemeindebrief, Homepage // nicht gleich vereinnahmen...)

Kommen wir zum nächsten Bauteil, das jedes Haus hat: eine Tür.   Dadurch kann man rein- und rausgehen. Unsere Kirche soll eine offene Tür haben – es soll den Menschen so leicht wie möglich gemacht werden, dass sie hierherkommen. In die Kirche im engeren Sinne, aber eben auch in unsere Gruppen und Kreise.

Aber es gibt auch einen Punkt, da müssen wir aufpassen, dass die Tür zu bleibt! Das machen wir bei unseren Häusern ja auch so. Wenn wir auch noch so gastfreundlich sind – trotzdem passen wir doch auf, dass keine ungebetenen Gäste kommen, keine Einbrecher. Gegen sie versuchen wir uns zu schützen, so gut wir können. Und so einen absolut ungebetenen Einbrecher gibt es auch, was das Haus der Gemeinde angeht: das ist der, der sich vorgenommen hat, das Haus Gottes kaputt zu machen und zu verwüsten. Alles durcheinander zu bringen. Das ist der, den die Bibel Satan nennt. Den Gegenspieler Gottes.  
Wenn er das Haus „Gemeinde" betritt, dann macht er es von innen her kaputt. Und dann kann das Haus noch so toll ausgestattet sein – es wird dann nach und nach unbewohnbar werden. Bietet uns keine Heimat mehr. Und da brauchen wir uns gar nichts vormachen: Solange wir   leben, wird unser Haus Gemeinde von Satan immer wieder angegriffen werden. Er wird immer wieder versuchen, das Haus einzureißen. Wenn wir aber an den Toren wachen und darauf vertrauen, dass wir unser Haus auf einen festen Grund gebaut haben, nämlich Jesus Christus, wird dem Haus   Gemeinde nichts geschehen.

3. Der Innenausbau
So ähnlich wie sich die Häuser noch in der Rohbauphase sind, so verschieden sehen sie aus, wenn sie fertig sind. Je nach dem Geschmack der Bewohner sind sie eingerichtet und ausgestattet. So ist es auch bei unserem Haus Gemeinde. Da gibt es das katholische Haus, das evangelische Haus, das Haus der Baptisten, Methodisten, der Gemeinschaft und vieler freikirchlicher Bewegungen. Alle statten ihre Häuser verschieden aus. Aber, liebe Gemeinde, das Fundament und der Rohbau sind oft gleich – und darauf kommt es an! Das ist wie bei unseren Häusern auch, die wir so bauen: grundsätzlich ähneln sie sich – aber im Einzelnen sind sie doch unterschiedlich. „Gelsenkirchener Barock" / altdeutsche Eiche / nordische
Kiefer... junge Leute... / ... ...  Da hat so jeder seinen eigenen Geschmack – und wenn ihr uns besucht, dann werdet ihr wahrscheinlich nicht gleich rummeckern, weil wir andere Möbel haben, als ihr leiden mögt. Das wäre irgendwie ungezogen. Aber im Haus „Gemeinde" kommt das leider manchmal vor: da schimpfen die Katholiken über die Protestanten, da ziehen die Landeskirchler über die Baptisten her, die Freikirchen untereinander sind sich häufig auch nicht grün. Und genau das ist es, was unser Herr vermeiden will. Jedes Haus Gemeinde, dass auf dem festen Fundament Jesus Christus gebaut wird, ist ihm lieb und teuer.

Und – bei uns auf dem Land- ist es ganz wichtig: dass wir miteinander gute Nachbarschaft pflegen. Dass wir auf der einen Seite die Verschiedenheit aushalten – dass jeder nun mal so ist, wie er ist. Aber dass wir auf der anderen Seite auch zusammenstehen, wenn‘s drauf ankommt: Freude teilen... /  in traurigen Zeiten einander helfen...  /   und: das, was wir können, dazu tun, dass gute Nachbarschaft auch Bestand hat! Dass wir nicht das, was sich schon lange bewährt hat, aufs Spiel setzen. Wenn mein Nachbar gelegentlich mal lautstark feiert und die Duftschwaden von seinem Grill mir um die Nase wehen, dann ist das normalerweise überhaupt kein Thema. Wenn er aber überlegen würde: das gefällt uns so gut, das machen wir jetzt jedes Wochenende so – dann würde die gute Nachbarschaft dann doch irgendwann leiden und es wäre nicht mehr so schön, wie es vorher gewesen ist.
Und so ist das beim Haus, das sich „Gemeinde" nennt, auch so. Und so möge Gott uns segnen, dass wir gute Mitarbeiter seines Hauses sein und bleiben können! Und Er möge Sein Haus bei uns bewahren! Und es mit Leben füllen – heute und morgen auch!
Amen.

        


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